Mehrwertsteuersenkung entscheidend für die Tourismusindustrie, sagt Tourismuschef
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Der Premierminister und der Präsident des portugiesischen Tourismusverbandes hatten heute ein Treffen, um die Senkung der Mehrwertsteuer (MwSt.) in der Tourismusbranche zu diskutieren. Der Golfsektor stand im Mittelpunkt der Gespräche.
Es muss angemerkt werden, dass der Golfsektor zwei Hauptprobleme hat, die ihn weiterhin betreffen. Erstens war die Zeit, die für die Genehmigung von Entwicklungen in diesem Sektor erforderlich ist, den Entwicklern von Golfanlagen ein Dorn im Auge. Die Wirtschaftskrise hat die Probleme leider verschärft.
Zweitens hat sich die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes für Golfunternehmen nachteilig auf den Sektor ausgewirkt. Die Reduzierung des Werbebudgets für die Förderung der Algarve als erstklassiges Golfziel ist ein zusätzliches Thema zu dieser Steuererhöhung.
Beide Unternehmen arbeiten auf die Senkung der Mehrwertsteuer im Golfsektor hin, so dass der Mindestsatz erhalten bleibt. Die Begründung ist, dass Golf als einer der wettbewerbsfähigsten Sektoren Portugals den Mindeststeuersatz zulassen muss, damit die Tourismusindustrie der Algarve als Ganzes nicht unter den Folgen leidet.
Dieser Standpunkt wird offenbar vom Centro Nacional de Informacion Geografica (CNIG), Portugals Forschungsagentur der Zentralverwaltung, unterstützt. Nach Angaben der CNIG wird die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf den Spitzensatz dem derzeitigen Marktanteil Portugals schaden, da 15% bis 20% an Spanien und die Türkei, die direkten Konkurrenten des Landes in der Golfindustrie, verloren gehen.
Aber nicht nur der Golfsektor wird betroffen sein. Viele 4-Sterne- und 5-Sterne-Hotels, die während der Golfsaison von Herbst bis Winter geöffnet bleiben, werden höchstwahrscheinlich aufgrund des Abschwungs im Golfsektor schließen. Außerdem werden viele kostengünstige Transportwege aus ähnlichen Gründen an andere Ziele verlagert.
Die CNIG ist sogar so weit gegangen, davor zu warnen, dass Portugal zu seinem Status als reines Sommerziel zurückkehren könnte, nicht als ganzjähriges Ziel für Golf und andere Aktivitäten.
Der erhöhte Mehrwertsteuersatz betrifft aber nicht nur den Golfsektor. Der für Restaurants und Hotels geltende Mehrwertsteuersatz wurde ebenfalls von ursprünglich 13 % auf 23 % angehoben, was seit Januar 2012 in Anwendung war. Der Anstieg stand im Einklang mit den Sparmaßnahmen der Zentralregierung als Reaktion auf die Wirtschaftskrise.
Auch der sozialistische Abgeordnete Miguel Freitas von algarve hat die Zentralregierung zu einer solchen Reduzierung aufgefordert. Darüber hinaus hat die politische Partei die Angelegenheit bereits zur entsprechenden Parlamentsabstimmung vorgelegt.
Freitas erklärte, dass die Rückkehr zum ursprünglichen Steuersatz von 13% eine große Hilfe für die Restaurantbranche sein wird, eine der tragenden Säulen der Wirtschaft der Algarve-Region. Auf diese Weise kann eine irreversible Krise in der kurzfristigen Zeit abgewendet werden.
Statistiken zeigen, dass die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes in der Tat erhebliche Auswirkungen auf den Restaurantsektor hatte. Nach Angaben des Verbandes der Hotels, Restaurants und verbundenen Unternehmen in Portugal (AHRESP) schloss durchschnittlich ein Restaurant pro Tag sein Geschäft im Land, während von Januar bis Februar 2012 52 Insolvenzen verzeichnet wurden.
AHRESP prognostizierte, dass auch 20.000 Unternehmen in der Branche schließen werden. Die anschließenden Arbeitsplatzverluste werden von 2012 bis 2013 aufgrund der Steuererhöhung bis zu 47.000 liegen. AHRESP bestätigte weiter, dass der Mehrwertsteuersatz von 23% weder den Interessen des Landes noch seiner Tourismusindustrie dient.
Die portugiesische Zentralregierung hat ihre Pläne als Reaktion auf den Ruf nach Mehrwertsteuersenkungen für die Tourismusbranche noch nicht vorgelegt. Sein Staatshaushalt für 2013 wird das Barometer für den Erfolg – oder Misserfolg – der Gespräche zwischen dem Staat und den Interessengruppen der Industrie sein. Es gibt zwar Hoffnung, aber es bleibt abzuwarten, ob die Regierung auf ihr Volk hört.